Was bringt eine Alarmanlage-Attrappe?

Die Zahl der Einbrüche steigt nach Statistiken der Kriminalpolizei in Deutschland immer weiter an. Wie kann man sein Zuhause nachhaltig schützen, insbesondere während der eigenen Abwesenheit? Hilft eine Alarmanlage-Attrappe, Hundegebell vom Band oder simuliertes Fernseh-Geflacker? Anschaffung und Einbau richtiger Alarmanlagesysteme können ziemlich ins Geld gehen. Hier ist man schnell mit einer vierstelligen Summe dabei. Daneben gibt es auch weitaus günstigere Geräte, die eine Überwachung nur vortäuschen. Tatsächlich haben diese Videoüberwachungskameras oder kleinen Alarmkästen gar keine Alarmfunktionen, wirken aber täuschend echt. Sie bestehen äußerlich aus den gleichen Materialien wie richtige Anlagen und kommen mit Aluminiumgehäuse, stabilen Halterungen je nach Ausführung auch mit Kabeln und/oder einem Warnlicht. Manche Modelle sind batteriebetrieben oder haben sogar einen Bewegungsmelder und Schwenkmotor. Erhältlich sind sie schon ab zehn Euro, hochwertigere Varianten sind ab etwa 40 Euro zu haben.

Hält die Alarmanlage-Attrappe Einbrecher fern?

Auch wenn das Gadget eine abschreckende Wirkung auf Einbrecher haben kann, warnen manche Juristen vor dem Einsatz einer solchen Alarmanlage-Attrappe. Es kann der Eindruck des Überwachens entstehen, was für manchen „Überwachten“ einen Eingriff in sein allgemeines Persönlichkeitsrecht darstellt. Wer eine Fake-Kamera installieren möchte, muss sich an ähnliche Richtlinien halten wie bei einer echten Videokamera. Das Hinweisschild „Achtung Videoüberwachung“ gehört beispielsweise auch dazu – was dem Abschrecken von Einbrechern aber nur entgegenkommt. An Hauseingängen oder Garagentoren dürfen die Kameras nicht installiert werden. Passanten oder Nachbarn könnten an die Überwachung glauben. Es gibt im Bereich der Überwachungskamera(-Attrappen) bereits einige Urteile deutscher Gerichte. Alarmanlagen ohne aufzeichnende Funktion sind dagegen datenschutzrechtlich unproblematisch. Sie hängen an der Hauswand und schlagen Alarm, wenn ein Fenster eingeschlagen oder aufgehebelt wird. Die Alarmanlage-Attrappe hat diese Funktion natürlich nicht, ist aber auch nicht als Dummy erkennbar. Egal ob mit funktionierender oder gefakter Anlage – natürlich gibt es nie eine 100-prozentige Sicherheit gegen Einbrecher. Und sicherlich sind reale Systeme sicherer als eine Attrappe. Wer aber nur ein geringes Budget zur Verfügung hat, fährt mit dem Fake besser als ganz ohne Schutz.

Bild: bigstockphoto.com / Kasia Bialasiewicz

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