Als die Bilder räumlich wurden: Das 3D-Animationsprogramm

Haben Sie „Game of Thrones“ gesehen? Selbst wenn nicht, konnten Sie sich der umfassenden Berichterstattung zur letzten Staffel wohl kaum entziehen. GoT stellte die Filmemacher vor ganz besondere Herausforderungen. Der Kontinent Westeros musste aus der Fantasie des Autors George Martin in real wirkende Bilder übertragen werden – mit Drachen, dem Nachtkönig und allerlei anderen guten und bösen Gestalten. 3D-Visualisierungen gibt es aber nicht nur in epischen Fantasy-Spektakeln. Nutzen Sie einen Neuwagen-Konfigurator im Internet, erwarten Sie zu Recht ein dreidimensionales Bild, bevor Sie das Auto bestellen. Und von einer neuen Küche möchten Sie vor dem Kauf wissen, wie Sie in Ihrem Zuhause wirkt, wenn Sie sich durch den Raum bewegen.

Computergrafiken erwachen zum Leben

Während bei Auto und Küche das dreidimensionale Objekt stillsteht und sich der Betrachter bewegt, geht es bei Computeranimationen darum, eine Grafik – zum Beispiel eine Figur – selbst Bewegungen durchführen zu lassen. Anders als beim Zeichentrickfilm werden dazu aber keine Einzelbilder gezeichnet, sondern ein 3D-Animationsprogramm berechnet verschiedene Parameter wie Objektmittelpunkt, Farbe, Skalierung, Beleuchtung und Blickrichtung des Betrachters so, dass flüssige Bewegungsabläufe entstehen. Animationskünstler beginnen ihre Arbeit mit einer Art Skelett der Figur, dem Rig. Das Rig wird an entscheidenden Stellen der Animation platziert, der Computer interpoliert die dazwischen erforderlichen Animationskurven.

Viel Rechenleistung erforderlich

Egal ob kostenlos oder kostenpflichtig, ohne viel Rechenpower macht das Arbeiten mit 3D-Animationen keinen Spaß. Ein schneller Prozessor und viel freier Arbeitsspeicher sind Pflicht. Wegen seines großen Funktionsumfangs sehr beliebt ist 3ds Max von Autodesk, das sogar eine eigene Programmiersprache mitbringt. Mit einer Lizenzgebühr von rund 2.000 Euro pro Jahr ist es aber nur für Profis und sehr engagierte Amateure lohnend. Motionbuilder ist ein ähnliches Allround-Talent, bewegt sich aber ebenfalls im oberen Preissegment. Wer nicht so viel ausgeben möchte, sollte sich Blender anschauen. Es handelt sich um Open-Source-Software, die kostenlos verfügbar ist. Nicht nur Privatpersonen, auch kleinere Studios setzen auf die Kompetenz der Entwicklergemeinde der Blender Foundation. Eine ebenfalls kostenlose Alternative für Privatleute ist Daz3D. Interessant ist hier der 3D Content Marketplace, wo Sie 3D-Objekte kaufen und auch eigene Kreationen verkaufen können.

Bild: Bigstockphoto.com / evgeniybiba

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